Die GWG Tübingen möchte mit Ihrem Neubau in direkter Nachbarschaft zum zukünftigen Güterbahnhofareal ein zukunftsfähiges Gebäude erstellen, das ein modernes und kommunikationsförderndes Arbeitsklima ermöglicht und an prominenter Stelle ihre soziale und ökologisch verantwortungsvolle Haltung zum Ausdruck bringt.
Der 3 bis 4 – geschossige Baukörper vertritt eine eigene klare, dennoch zurückgenommene Haltung. Er nimmt die Traufhöhe des Wohngebäudes an der Ludwigstrasse auf und nutzt den Geländesprung an der Reutlinger Straße um Höhenbezüge zu der dort befindlichen Bebauung herzustellen. Die Fassadengliederung und Geschosshöhen suchen wiederum bewusst den Bezug zu den Neubauten des Güterbahnhofareals. Der Neubau versteht sich damit grundsätzlich als vermittelndes Element inmitten der heterogenen Bebauung zwischen Reutlinger- und Eisenbahnstraße.
Hell und transparent, aber räumlich eindeutig, überschaubar und klar soll das Innere des Gebäudes gestaltet werden. Einfache Mittel, wie räumliche Differenzierung, präzise Details und die solide Verarbeitung pur eingesetzter Materialien sollen die Architektur bestimmen. Tragwerk und Hülle basieren auf einer durchgängigen, klaren geometrischen Ordnung und wenigen bewusst und nachvollziehbar eingesetzten Materialien.
Mit Ausnahme der zentralen Kerne und des Untergeschosses wird das gesamte Gebäude in vorelementierter Holzbauweise errichtet. Stützen aus Baubuche und vorgefertigte Rippendecken in Holzbetonverbundbauweise bestimmen zum grössten Teil das Bild der Räume.
Eine ressourcenschonende und CO2 – neutrale Bauweise in Holz und das kompaktes Gebäudevolumen sorgen für eine hohe Gesamtwirtschaftlichkeit sowohl im Bau als auch im Betrieb.
Die natürlich belassene Holzoberflächen von Tragwerk, Trennwänden und Fassade, sowie das Industrie – Parkett aus massiver Esche, schaffen ein freundliches, angenehmes Arbeits- und Raumklima und tragen dem ökologischen Verständnis der GWG Rechnung.
Realisierung: 2019 - 2022
LPH: 1 - 8
BGF: 2345 m²
Bauherr: GWG Tübingen mbH
Ort: Tübingen
Fotos: Zooey Braun
Heinze ArchitekturAWARD 2023